pte20091028027 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

NASA-Nanotechnologie für Solarzellen

Durchbruch auch bei Chemo-Sensoren für die Medizin


Klassischen Solarzellen droht Weltraum-Konkurrenz (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Klassischen Solarzellen droht Weltraum-Konkurrenz (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Moffett Field (pte027/28.10.2009/12:20) Die NASA hat gestern, Dienstagabend, bekannt gegeben, dass sie in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen MSGI Security Solutions http://www.msgisecurity.com die kommerzielle Anwendung von Weltraum-Nanotechnologien vorantreiben wird. So sollen Solarzellen aus Weltraummissionen dank hoher Effizienz und günstigem Preis mit bisherigen Lösungen konkurrieren.

Ebenfalls für die zivile Anwendung umgesetzt werden chemische Sensoren, wie sie zur Überwachung der Luft im Space Shuttle zum Einsatz kommen. Ein erster Prototyp auf Basis der NASA-Technologie soll bald die Möglichkeit einer Diabetes-Früherkennung allein anhand von Atemluft eröffnen.

Nanodrähte statt Silizium-Kristalle

Die NASA-Solarzellentechnologie setzt nicht auf kristallines Silizium, sondern soll diesen Klassiker im Photovoltaik-Sektor mit anderen Ansätzen ausstechen. "Es handelt sich um eine Nanodraht-Form eines Halbleitermaterials, die für starre ebenso wie flexible Substrate geeignet ist", sagt Meyya Meyyappan, Chief Scientist for Exploration Technology am Nanotechnologiezentrum des NASA Ames Research Center http://www.arc.nasa.gov , gegenüber pressetext.

Genauere Details will man aufgrund eines laufenden Patentverfahrens nicht verraten. Jedenfalls verspricht die Technologie gegenüber kristallinem Silizium zwei wesentliche Vorteile. "Die Nano-Form ermöglicht eine Effizienzsteigerung und es kommt zu einer Kostenreduktion aufgrund flexibler Substrate und einem einfacheren, billigeren Fertigungsprozess", so Meyyappan. Die MSGI-Tochter Andromeda Energy soll nun an erneuerbaren Energielösungen arbeiten, die geringere Kosten pro Watt ermöglichen als herkömmliche Energiequellen.

Atemluft zur Diabetes-Diagnose

Eine zweite NASA-Technologie, die nun auch für andere Anwendungen umgesetzt werden soll, ist ein chemischer Nanosensor. "Er wurde ursprünglich als selektiver Gas- und Dampfsensor entwickelt", so Meyyappan. Je nach gemessener Substanz können dabei geringe Konzentrationen im Teilchen-pro-Million- oder sogar Teilchen-pro-Milliarde-Bereich nachgewiesen werden.

Zunächst will die MSGI-Tochter Nanobeak einen tragbaren Prototypen realisieren, der in der Atemluft von Personen nach einem Gas sucht, das für Diabetes-Patienten typisch ist. "Dieses Produkt wird einen einfachen, nicht-invasiven Test bieten, der dank Diabetes-Früherkennung Leben rettet", sagt MSGI-Chairman und CEO Jeremy Barbera. So sollen nicht nur teure Labortests überflüssig werden, sondern auch die Erkennungsraten steigen. "Über 50 Prozent aller Personen, die Diabetes haben, wissen es gar nicht", so Barbera.

(Ende)
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